Glossar

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AV – Arbeitsvorbereitung


Die Arbeitsvorbereitung umfaßt alle Tätigkeiten, die vor dem Arbeitsbeginn in der Werkstatt nötig sind, um einen Auftrag flüssig abzuwickeln. Dazu gehören Angebotserstellung, Aufmaß am Bau, Auftragsausarbeitung, Konstruktion, Materialbestellung, Zeichnungserstellung und Listenerstellung für die Produktion und die Nachkalkulation.

Bankirai/Bangkirai


Die richtige Schreibweise von Bankirai ist Bangkirai, ist aber häufig unter der erstgenannten Schreibweise bekannt.
Yellow Balau, Balau, Bangkirai (Shorea laevis): Diese Art hat ein weites Verbreitungsgebiet im tropischen Südostasien. Das Kernholz ist braun bis gelblich oder grünlich, das Splintholz ist farblich deutlich abgesetzt. Die Rohdichte beträgt von 0,7 bis 0,9 g/cm³.
Bangkirai (Shorea laevis) ist unter vielen Bezeichnungen bekannt, es wird auch Sal, Selangan Batu, Tang, Teng, Chan, Gisok oder Yakal genannt. Das originale Bangkirai gehört zu Yellow Balau und ist nicht mit Red Balau zu verwechseln, das häufig ebenfalls als Bangkirai im Handel ist, für die übliche Verwendung aber wesentlich schlechtere Eigenschaften aufweist.
Bangkirai findet bei uns hauptsächlich Verwendung als Terrassenholz oder Holz für Gartenmöbel, aber auch im Dock- und Hafenbau.
Die klaren Vorteile von Bangkiraiholz liegen bei der besonderen Widerstandsfähigkeit und des geringen Pflegebedarfes. Eine Bangkirai-Unterkonstruktion beim Verlegen von Bangkiraiholz erhöht die Lebenserwartung und so kann eine schöne Holzterrasse ein Leben lang halten.
Die extreme Widerstandfähigkeit liegt an der hohen Dichte (siehe oben) und dem hohen Ölgehalt des Holzes. Bangkiraiholz ist sehr wetterbeständig, trocknet langsam, ist schwer und neigt zu Rissen, ist dabei aber gegen Insekten oder Pilze unempfindlich. Man sieht zwar des öfteren „sogenannte“ Pinholes (Wurmlöcher des Ambrosiakäfers, der am lebenden, sowie auch am frisch gefällten Baum sein Unwesen treibt, im verarbeiteten Holz stellt er aber keine Gefahr mehr dar), diese kleinen Löcher sind aber holzspezifisch üblich und stellen keinen Qualitätsmangel dar.

Beschläge


Beschläge sind wichtige Teile bei der Möbelherstellung. Dazu gehören Griffe, Bänder, Schrankverbinder, Schlösser, Schubladenführungen und vieles mehr. Früher kaufte der Tischler seine Beschläge beim Eisenwarenhändler um die Ecke ein, heute bieten überregionale Händler und Hersteller ihr Warensortiment in wuchtigen Katalogen und auch schon auf CD-ROM an. Teilweise liefern Sie auf diesen CD´s sogar CAD-Zeichnungen ihrer Artikel mit, die direkt in eigene Fertigungszeichnungen übernommen werden können.

Furnier


Dünnes Holzblatt mit einer Dicke von ca 0,5mm bis 3,0 mm. Erzeugt wird Furnier durch Messern oder Abschälen von Baumstämmen. Es entstehen viele Blätter mit einheitlicher Maserung. Mit Furnieren werden Plattenwerkstoffe beschichtet, um der Plattenoberfläche ein edles Aussehen zu geben. Die Oberfläche kann genau wie Holz weiterbehandelt werden.

Frühholz


Holzzellen, die im Frühjahr und Sommer gebildet werden, nennt man Frühholz. Sie sind größer, dünnwandiger und leichter als Spätholzzellen und haben eine hellere Färbung.

Formaldehyd


Formaldehyd ist ein seit langem bekannter Schadstoff in der Innenraumluft. Er geht zumeist aus Leimen aus, die für die Herstellung von Holzwerkstoffen wie z.B. Spanplatten verwendet werden, wo sie in größere Mengen benötigt werden. Aber auch Nadelhölzer enthalten in geringen Mengen Formaldehyd. Formaldehyd wird z.B. auch für manche synthetischen Ausrüstungen bei Textilien verwendet. Es steht in starkem Verdacht, krebserregend zu wirken und kann schon in sehr geringen Mengen zu allergischen Reaktionen führen. Formaldehyd ist sehr beständig, verschwindet also nicht endgültig mit der Gebrauchszeit des Möbels. Die manchmal alternativ zu Formaldehyd verwendeten Isocyanate bergen gleichfalls gesundheitliche Gefahren.

Hobel


Ein Hobel dient zum glätten von Holz. Er besteht aus einem Grundkörper aus Holz, der eine Messerklinke aufnimmt. Der Schreiner hat heute meist einen Schlichthobel und einen Simshobel als Grundausstattung in der Werkzeugkiste. Dieses alte Handwerkzeug gibt es in den verschiedensten Ausführungen für die unterschiedlichsten Arbeiten. Als Beispiel seien hier einige genannt: Schrupphobel, Rauhbank, Schlichthobel, Putzhobel, Reformputzhobel, Falzhobel, Simshobel, Nuthobel, Profilhobel, Schiffshobel.

Intarsien


Einlagen aus Holz oder Metall in Tischplatten oder Möbelfronten. Intarsien waren früher ein beliebter Möbelschmuck. Heute sind diese zeitaufwendigen Arbeiten in der Herstellung zu teuer und nur noch selten anzutreffen.

Jahresring


Die im Verlauf eines Jahres gebildete Holzschicht nennt man Jahresring. Er besteht aus der Früholz- und der Spätholzschicht. An diesen Ringen kann man das Alter eines gefällten Baumstammes abzählen.

Kernholz


Wenn die Inneren Schichten des Baumes den Nährstoff- und Wassertransport einstellen, füllen sich die darin befindlichen Holzzellen mit Einlagerungen wie Harze, Wachs, Gerb- und Farbstoffen an. Diese machen das Holz fester, schwerer und widerstandsfähiger als das Splintholz. Auch wird die Färbung des Holzes dunkler.

Lösemittel


Chemische Lösemittel werden für viele Möbel-Lacke, -Öle und -Wachse verwendet. Sie sind sehr langlebig und können je nach Konzentration Schleimhautreizungen bis zu chronischen Gesundheits- und Erbgutschäden auslösen. Die manchmal als Alternative verwendeten natürlichen Lösemittel (Terpene), sind nicht per se unschädlich. Sie kommen zwar auch in Nadelhölzern natürlicherweise vor, können aber bei zu hoher Konzentration allergische Reaktionen und Gesundheitsbeeinträchtigungen auslösen.

MDF-Platte (Mitteldichte Holzfaserplatte)


Die mitteldichte Holzfaserplatte oder mitteldichte Faserplatte, kurz MDF-Platte, ist ein Holzwerkstoff bzw. eine Faserplatte. Der Name leitet sich daraus ab, dass die Dichte zwischen der von Schnittholz und der von Nassfaserplatten liegt.

Aus feinst zerfasertem, hauptsächlich rindenfreiem Nadelholz (Kiefer, Fichte, Buche, inzwischen aber auch Eukalyptus, Gummibaum, Birke, Pappel, Akazie und viele mehr) und durch eine schonende Verpressung wird ein in Längs- und Querrichtung gleichermaßen homogener Holzwerkstoff hergestellt.

Die im Handel verfügbaren Dicken liegen bei 2–60 mm mit einer Dichte von 600–1000 kg/m³. Der Verwendungsbereich ähnelt dem der Flachpressplatte (Spanplatte), jedoch können durch ihren feinen, nahezu homogenen Aufbau die glatten und festen Kanten und Flächen profiliert, sowie anschließend lackiert werden. Die Notwendigkeit von An- bzw. Umleimer, wie dies bei Spanplatten der Fall wäre, entfällt. Holzwerkstoffplatten sind, wie natürliches Holz, hygroskopisch. In Abhängigkeit zum umgebenden Klima könnte sich eine Ausgleichsfeuchte im Produkt einstellen.

Anwendung finden diese Rohplatten im Innen- und Dachausbau. Faserplatten in beschichteter Form werden als Trägerplatte für Laminat, im Ladenbau und Lautsprecherbau, sowie im Möbelbereich für Möbel- und Küchenfronten verbaut. Desweiteren in pulverbeschichteter Form als Tisch- und Abdeckplatten, außerdem eignen sie sich auch gut zum Herstellen von Profilverzierungen, wie bei Küchenfronten. Aufgrund ihrer hohen Biege- und Zugfestigkeit werden sie gerne im hochwertigen Lautsprecherboxenbau verwendet. MDF kann zu dekorativen Zwecken flexibel mit Farben und Lacken behandelt werden, dabei entsteht eine glatte, saubere Fläche mit profilierten Kanten, Ausfräsungen etc.

Nachhaltige Forstwirtschaft/FSC


Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet, dass nur so viel Holz entnommen wird, wie auch nachwachsen kann und frei gewordene Flächen wieder zu bewalden sind. Nachhaltige Forstwirtschaft ist das Gegenteil von verantwortungslosem Raubbau. Die bekanntesten Siegel dafür sind das FSC (Forest Stewardship Council) und das Naturland-Siegel. Hier spielt im Gegensatz zu anderen Siegeln auch der größtmögliche Verzicht auf Pestizide in der Forstwirtschaft eine Rolle. Für Tropenhölzer sind beide Siegel mittlerweile bekannt, aber auch in Nordamerika, Kanada, Russland und Südamerika gab und gibt es z.T. noch immer Raubbau an den Wäldern.

Schreiner


In Süd und Mitteldeutschland gebräuchliche Bezeichnung für Tischler.

Spätholz


Die im Spätsommer und Herbst gebildeten Holzzellen nennt man Spätholz. Durch die geringere Nährstoffzufuhr sind diese Zellen enger und dickwandiger als die Frühholzzellen. Ihre Ringe sind in der Regel auch schmaler.

Spanplatte


Die Spanplatte ist ein Holzwerkstoff, der im konventionellen Möbelbau für Schubladen, ganze Schrankwände, Polstermöbelgestelle u.a. benutzt wird. Aus ökologischen Gründen ist zwar nichts gegen diese Restholzverwendung einzuwenden, jedoch werden auch hier größere Mengen Leim benötigt, um die Späne zusammenzuhalten. Es gibt für Spanplatten eine gesetzliche Norm, d.h. ein Höchstmaß an Formaldehyd, das ausgasen darf (sog. E1-Platten). Diese Norm ist uns jedoch nicht streng genug.

Splintholz


Die äußeren Jahresringe des Baumes werden Splintholz genannt. Sie dienen dem Saft- und Wassertransport. Bei manchen Baumarten reicht der Splintholzbereich bis zum Kern, bei anderen besteht er aus nur einem schmalen Ring rund um das Kernholz und ist auch wesentlich heller als dieses.

Tischler


Ein Tischler baut Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände individuell nach Kundenwünschen. Er kennt sich mit Holz und Holzwerkstoffen und vielen anderen Materialien aus. Er muß sowohl handwerklich arbeiten können als auch mit der Bedienung moderner Holzbearbeitungsmaschinen vertraut sein.

Tischlerplatte


Die Tischlerplatte besteht im Kern aus einer Platte aus verleimten Holzstäben (z.B. aus Fichte oder Kiefer), die oben und unten je eine dünne Deckschicht erhält. Für die Tischlerplatte werden größere Mengen Leim benötigt, daher kann, je nach Platte, die Belastung durch Formaldehyd im Leim oder durch die alternativ dazu verwandten Isocyanate zu groß werden. Es gibt aber auch Tischlerplatten, die unsere Normen einhalten.